Heimschlappe gegen FV Engers
Die beiden minimalistischen 1:0 Siege in Bingen und Mechtersheim haben das tatsächliche Leistungsvermögen unserer Mannschaft wohl etwas übertüncht. Beide Siege gegen schwache Gegner kamen glücklich zustande. Das Spiel heute gegen einen mittelmäßigen Gegner, der auch noch auf den gesperrten Sören Klappert verzichten musste, hat unsere Defizite für jeden sichtbar gemacht: trotz eines nominell starken Mittelfeldes gelang es uns nicht, dort die Oberhand zu gewinnen, geschweige denn eine spielerische Dominanz und dadurch zwingende Offensivaktionen zu entwickeln. Kevin Saks als einzige Sturmspitze war zu oft auf sich alleine gestellt. Der Versuch, dies durch die offensiver agierenden Zimmermann und Schley aufzufangen, hat heute nicht geklappt. Beide blieben blass und nahezu ohne Wirkung.
Das Spielgeschehen selbst ist schnell abgehandelt. Beide Mannschaften begannen vorsichtig, das meiste spielte sich im Mittelfeld ab, wobei sich keiner der Kontrahenten durch übermäßige Kreativität hervortat. Ein paar halbe Chancen hüben wie drüben, einziger Aufreger war ein Kopfball von Lars Birster Mitte der ersten Hälfte an die Latte. In der zweiten Halbzeit merkten die Gäste, dass hier was zu holen war und investierten etwas mehr. In der 52. Minute gelang Lukas Haubrich der Führungstreffer, zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. 7 Minuten später kam Kevin Saks frei zum Schuss, traf aus kurzer Distanz aber leider nur den Pfosten. Die Zuschauer erwarteten nun, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht, eine erkennbare Gegenoffensive blieb jedoch aus. Engers blieb gefährlich und hatte die besseren Chancen. Selbst in der Schlussviertelstunde ließ der unbedingte Wille oder gar ein Powerplay auf sich warten. 5 Minuten vor dem Ende machten die Gäste per Foulelfmeter den Sack zu und fuhren als verdienter Sieger nach Hause.
Fazit: Die Null muss stehen, damit kann man Erfolg haben. Sich aber immer darauf zu verlassen, birgt aber das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen. Besonders dann, wenn die Abwehr doch nicht so sattelfest ist, wie man dachte. Vorne wird schon einer reingehen, auch das hat sich heute nicht bewahrheitet. Die enttäuschten Zuschauer haben das heute mit verständnis- und ratlosem Kopfschütteln quittiert.
Fotos von Jürgen Bennoit